In einer Nacht im November wurde Taxifahrer Thomas R. zu einer Diskothek im niederbayerischen Ergolding gerufen. Zwei Männer wollten nach Essenbach gefahren werden. Eine Routinetour, dachte sich Thomas R., Taxifahrer mit 25-jähriger Berufserfahrung. Weil die Männer nicht genügend Bargeld dabei hatten, brachte er sie zunächst zum Geldautomaten einer Bankfiliale. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse.
Einer der Männer sprang aus dem Taxi und flüchtete. Der andere begann, den Fahrer auf brutalste Weise zu attackieren. Der zunächst Geflüchtete kam zurück, und gemeinsam schlugen sie hemmungslos auf Thomas R. ein. Sie traten gegen Kopf, Rücken und Rippen, bis der Taxifahrer bewusstlos zusammenbrach. Die beiden Täter flüchteten ohne Beute. Der damals 47-jährige Fahrer konnte sich dann doch noch zu seinem Taxi retten und den Taxialarm auslösen, ehe er wieder bewusstlos wurde.
Martina Groll und ihr Mann Alois wurden von dem Alarm geweckt, erkannten sofort die dramatische Situation und setzten einen Notruf ab. Alois Groll rannte nach draußen, fand Thomas R. blutüberströmt vor dem Taxi liegend und blieb an seiner Seite – obwohl er nicht wissen konnte, um wieviele Täter es sich handelte und ob sie noch in der Nähe waren. Martina Groll beobachtete den Tatort vom Fenster aus, um ihren Mann zu warnen, wenn sich die Angreifer wieder nähern sollten.
Thomas R. erzählt rückblickend, Alois Groll sei nicht von seiner Seite gewichen, habe ihn zugedeckt und beruhigend auf ihn eingeredet, um eine weitere Bewusstlosigkeit zu verhindern. Dann seien die Rettungskräfte gekommen. Thomas R. trug schwere Prellungen im Kopf- und Rumpfbereich davon und litt lange Zeit -auch psychisch- unter den Folgen des Überfalls. Für ihn steht eindeutig fest: „Martina und Alois Groll haben mir das Leben gerettet.“ Die beiden Essenbacher haben sich sehr darüber gefreut, dass Thomas R. sich später bei ihnen persönlich bedankt hat – „selbstverständlich“ sei ihr Handeln gewesen, sagt Alois Groll, und „natürlich“ würden er und seine Frau immer wieder eingreifen, wenn ein Mensch in Not gerät. Respekt!
„Foto: privat“