Sozialpädagogischer Ansatz
Seit mehreren Jahren besteht das Johanniter Kinder- und Jugendhaus als Kooperationsprojekt des Jugendamtes München mit den Johannitern. Die Einrichtung fördert Kinder, die aus sozial benachteiligten Familien kommen, aus der unmittelbaren Umgebung stammen und aufgrund ihres schulischen, emotionalen und sozialen Förderbedarfs Unterstützung benötigen.
Ziel der pädagogischen Arbeit ist es, die Kinder in ihrer emotionalen, sozialen und intellektuellen Entwicklung zu fördern und zu stabilisieren, dass sie den Anschluss an die ihrer Begabung entsprechenden Schulform (Ausbildungsstelle) finden und lernen, sich positiv in die Gesellschaft und Familie zu integrieren.
Das pädagogische Konzept hat sich in den vergangenen Jahren bewährt, das bisherige Haus ist zu einer wertvollen Kindereinrichtung in dem Stadtteil geworden. Das Jugendamt stellt das Gebäude sowie eine Erstausstattung unentgeltlich zur Verfügung und beleitet das Projekt konzeptionell. Die Johanniter betreiben die Einrichtung und finanzieren, den weit über die staatliche Förderung (BayKiBiG) hinaus gehenden Finanzbedarf für den laufenden Betrieb (inkl. Personalkosten) für das jetzige Haus. Derzeit werden 30 Kinder in drei Gruppen durch sieben Sozialpädagoginnen bzw. Erzieherinnen und drei Praktikanten betreut. Der Bedarf und die eindringlichen Anfragen übersteigen heute bei weitem die Aufnahmekapazitäten.
Mit der Kooperation der Johanniter-Unfallhilfe e. V. und der Dominik-Brunner-Stiftung soll auf diesen steigenden Bedarf reagiert werden. Dabei möchten die beiden Partner den ganzheitlichen Ansatz beibehalten und die Kindereinrichtung wie folgt ausbauen:
> Drei weitere Hort-Gruppen a` 10-12 Kinder nach dem bestehenden Konzept. Damit könnten in sechs
Gruppen die Grundschuljahrgänge 1-4 und ein Jugendlichen-Jahrgang im gesamen Verlauf ihrer Schulzeit gefördert und unterstützt werden.
> Eine zusätzliche Kindergartengruppe mit 25 Kindern.
> Eine Kinderkrippengruppe mit 12 Kindern.
Es soll insbesondere durch die Erweiterung um Kinderkrippe und Kindergarten ein nachhaltiges und durchgehendes Betreuungskonzept für bis zu 100 Kinder und Jugendliche zur Verfügung stehen und ein positiv besetztes, durchmischtes Kinderzentrum – offen für alle Kinder – entstehen. Grundsätzlich gilt für alle Bereiche (Krippe, Kindergarten und Hort), dass wir dabei insbesondere Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen sowohl finanziell als auch mit entsprechenden pädagogisch-inhaltlichen Konzepten fördern möchten.
In einer Atmosphäre von Geborgenheit und gegenseitiger Achtung und auf der Grundlage verlässlicher Beziehungen sowie klarer Strukturen und pädagogischer Förderung, bietet es den Kindern die Möglichkeit, sich positiv weiter zu entwickeln und Selbstverantwortung zu übernehmen.
- gemeinsames, gesundes Mittagessen
- intensiv, individuelle schulische Hilfe, Deutsch-Förderung
- Sozialkompetenz-Training
- Selbstbehauptungs-Training, Gewaltprävention
- motorische Förderung
- Training von Alltagsaufgaben
- musikalische Förderung
- sinnvolle Freizeitgestaltungen
- erlebnispädagogische Maßnahmen
- Ausflüge, Wochenendfahrten
- Kennenlernen des Sozialraums Ramersdorf
- interkulturelle Projekte
- usw.
- verbindliche, tägliche Betreuung
- detaillierte Förderplanung
- individuelle Entwicklungsziele und -maßnahmen
- wöchentliche Fallgespräche usw.
Dadurch grenzt sich das Johanniter Kinder- und Jugendhaus von eher offenen Einrichtungen (Hort, Freizeitheim) aber auch von noch intensiveren Fördereinrichtungen (heilpädagogische Tagesstätte) ab.
Regelmäßige Gespräche sind die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern. Darin geht es um:
- den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses
- die Entlastung der Familien
- die Stärkung der Erziehungskompetenz
- Hilfe bei der Bewältigung von Konflikten
- Vermittlung von anderen Hilfsangeboten
- Übernahme von Mit-Verantwortung
Erst durch eine enge Vernetzung mit Schulen, anderen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, (Kinder-)Ärzten, Psychologen, Logopäden, Ergotherapeuten und Ehrenamtlichen wird sichergestellt, dass die Hilfen sinnvoll eingesetzt und die Ressourcen der Kinder und ihrer Familien optimal ausgeschöpft werden.