Janosch Scheu
Dass eine Gruppe Jugendlicher auf einen schon am Boden liegenden jungen Mann einschlug, konnte Janosch S. nicht tatenlos mit ansehen: Der 24-Jährige griff im November letzten Jahres am Marienplatz ein und trennte im Alleingang die drei prügelnden Jugendlichen von ihrem Opfer, das bereits stark blutete. Das gelang ihm, indem er einen der Täter mit Schlägen außer Gefecht setzte; die anderen zwei Täter flohen daraufhin. Der am Boden liegende Jugendliche gehörte zu einer Gruppe von vier Personen, die am Marienplatz plötzlich grundlos von zehn Vietnamesen mit Flaschen beworfen und mit Faustschlägen traktiert wurden. Janosch S. rief die Polizei und verfolgte drei Angreifer, die vom Tatort flohen. Obwohl er selbst angegriffen und leicht verletzt wurde, gelang es ihm, einen Täter festzuhalten, bis die Polizei kam. Die zwei anderen Vietnamesen konnten ebenfalls gefasst werden. Die Münchner Polizei lobte diesen Fall von Zivilcourage, der über das übliche Maß hinausgehe. Janosch S. erhielt 150 Euro als Belobigung. Er habe in jener Nacht nicht viel nachgedacht, er habe einfach nur gehandelt, sagte er bei der Ehrung im Polizeipräsidium.