Jenny Milkereit

 

Im Herbst 2014 war die 17-jährige Jenny Milkereit aus dem Alb-Donau-Kreis auf dem Weg zum Cheerleading-Training, als sie auf Höhe des Hallenbads in Neu-Ulm folgende Szene beobachtete: ein Mann verfolgt eine Frau, holt sie ein, schreit aggressiv, hält die Frau am Arm fest. Vergeblich versucht die Frau, sich von dem Angreifer loszureißen. Spontan rennt Jenny auf die beiden zu und bietet ihre Hilfe an. Sie nimmt die Frau in Schutz, redet beruhigend auf sie ein und will mit ihr in die nahegelegene Turnhalle gehen, als der Mann erneut handgreiflich wird. Schützend stellt sich Jenny vor die Frau und ruft vom Handy aus die Polizei an und macht beiden klar, dass sie so lange bleibt, bis die Beamten eingetroffen sind. Daraufhin läuft der Angreifer davon.

Welche Brisanz hinter dem Vorfall steckt, wurde erst später klar. Der Mann, ein 25-Jähriger, soll die Frau, eine 26-Jährige aus Rumänien, nach Deutschland gelockt und hier zur Prostitution gezwungen haben. Nach ihm wurde bundesweit gefahndet, und er konnte kurze Zeit später in Kön festgenommen werden.

Jenny Milkereit wurde für ihr mutiges Handeln von der Kriminalpolizei in Neu-Ulm ausgezeichnet (Foto: mit Kriminalhauptkommissar Jürgen Schweizer, Leiter der Kripo Neu-Ulm). Außerdem gehört die 17-Jährige zu jenen Bürgern, die vom bayerischen Innenministerium mit der „Courage“-Medaille geehrt wurden. Und auch die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ wurde auf sie aufmerksam. Jenny zählte zu den Nominierten des einmal jährlich vergebenen XY-Preises, der unter dem Motto steht „Gemeinsam gegen das Verbrechen“.