Kilian Schweinsteiger

 

In einer Nacht im Mai war Kilian Schweinsteiger, ein 27-Jähriger aus München, mit der letzten U-Bahn der Linie 2 auf dem Weg nach Hause, als er durch die Trennscheibe zwischen den Waggons sah, dass im hinteren Wagen „etwas nicht stimmte“ – wie er sagt. Mehr ein Bauchgefühl als -bis dahin- eine konkrete Beobachtung. Ein junges Paar saß dort, die Frau weinte. Drei Männer standen in der Nähe des Paares, die U-Bahn war ansonsten leer.

Kilian Schweinsteiger stieg an der nächsten Station in den hinteren Waggon um und setzte sich zu dem jungen Paar, Gaststudenten aus Kolumbien, wie sich später herausstellen sollte. Die drei Männer hatten die Frau mehrfach unsittlich berührt und ihrem Partner, der sie verteidigte, Faustschläge versetzt. Schweinsteiger schaffte zunächst räumliche Distanz zu den Angreifern, schützte die beiden Studenten und verhinderte, dass sie erneut attackiert wurden.

Unvermittelt wurde dann aber Kilian Schweinsteiger angegriffen. Ein Täter versetzte ihm einen gezielten Kopfstoß ins Gesicht. Das Trio verließ an der nächsten Station die U-Bahn, Schweinsteiger konnte per Notruf den Fahrer informieren. Die Polizei nahm sofort die Fahndung nach den drei Männern auf – eine Festnahme erfolgte bis heute nicht.

„Ganz selbstverständlich“ sei es für ihn gewesen, dem jungen Paar zur Seite zu stehen, sagt Kilian Schweinsteiger rückblickend – und „natürlich“ würde er wieder so handeln – trotz der Verletzungen, die er sich zugezogen hatte.

„Foto: Bayerisches Innenministerium“