Moritz Buchmeier

 

Zivilcourage hat viele Gesichter, manchmal auch sehr junge: Moritz Buchmeier ist ein -inzwischen- elfjähriger Junge aus Niederwangen im Allgäu, und er hat nicht weggesehen, als ein Klassenkamerad in Not war. Im Sommer 2014 war es auf dem Pausenhof seiner Grundschule zu einer Rangelei gekommen. Der eine Beteiligte war noch recht neu an der Schule, doch Moritz hatte sich schnell mit ihm angefreundet. Bei der Rauferei wurde der Junge in den Schwitzkasten genommen, fing plötzlich an zu röcheln und konnte wegen des Erstickungsanfalls nicht mehr sprechen. Moritz war der Einzige, der den Ernst der Lage erkannte, ihm zu Hilfe kam und spontan handelte. Er wusste, dass der Mitschüler an Asthma litt und ohne sein Spray in eine lebensbedrohliche Situation kommen könnte. Moritz rannte ins Klassenzimmer, holte das Asthmaspray aus dem Ranzen des Jungen und raste zurück zu ihm.

Inzwischen hatte es zur nächsten Stunde geläutet, und die anderen Kinder waren ins Klassenzimmer zurück gegangen. Der Junge war in größter Not, doch dann kam Moritz mit dem Spray. Als der Mitschüler es inhaliert hatte, war der Anfall vorbei, und er wurde in den Sanitätsraum gebracht. Die Lehrer lobten Moritz für sein couragiertes Verhalten, und in einem Stuhlkreis in der Klasse wurde später über den Vorfall gesprochen.

Doch Moritz´ Tat zog weitere Kreise: Im Herbst 2014 wurde er mit dem Zivilcourage-Hauptpreis der Stadt Wangen und des Landkreises Ravensburg ausgezeichnet – eine Ehrung im großen Rahmen in der Wangener Stadthalle.

Der Elfjährige war inzwischen auf eine weiterführende Schule gewechselt, und seine neue Religionslehrerin erfuhr von der Preisverleihung. Für sie war die Ehrung Anlass, das Thema Zivilcourage im Unterricht aufzugreifen und über Moritz´ vorbildliches Verhalten zu sprechen. Eingreifen und nicht wegschauen – für Moritz, den elfjährigen Schüler, eine Selbstverständlichkeit!