Project Description

Dominik-Brunner-Haus der Johanniter

Wer Gewalt verhindern will, kann gar nicht früh genug damit anfangen

Gewaltbereitschaft entwickelt sich früh im Leben und beginnt oft damit, dass Kinder keine ausreichende Betreuung und Erziehung erhalten. Die Folge: Probleme in der Schule. „Schulschwänzen“ mit der Auswirkung, dass kein Schulabschluss erreicht wird und damit keine Ausbildung absolviert werden kann. Dies führt dann zu Perspektivlosigkeit. Endstation: Gewalt und Verbrechen. Kinder aus sozial schwierigen Familien haben vielfach keine Chance, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Es sei denn, die Gesellschaft steuert bewusst dagegen und gibt ihnen eine neue Perspektive.

Unser Ziel

Durchbrechen Sie mit uns gemeinsam die Spirale der Gewalt und lassen Sie uns für Kinder und Jugendliche aus problematischen Verhältnissen ein neues, intaktes Umfeld bauen. Und das meinen wir wörtlich: Unser konkreter Plan ist es, ein Haus mit integrierter Betreuung zu errichten. Nach langer Suche haben wir jetzt mit den Johannitern und ihrem Kinder- und Jugendhaus in München-Ramersdorf einen kompetenten Partner für unser Vorhaben gefunden.

Aktuelles

Das Dominik-Brunner-Haus der Johanniter im Schuljahr 2022/2023

Krippe und Kindergarten
In der Kindergartengruppe des Dominik-Brunner-Hauses der Johanniter werden 20 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut – darunter zwei, die der Integration bedürfen. In der Krippengruppe befinden sich 12 bis zu drei Jahre alte Kinder in der Obhut der Fachkräfte. Die Kinder lernen zu teilen, gemeinsam zu spielen sowie Konflikte gewaltfrei auszutragen, und machen sprachlich und emotional große Fortschritte. Sie lernen Rituale und Regeln anzuerkennen und einzuhalten

Förderung im Grundschulalter
Das Team des Dominik-Brunner-Hauses der Johanniter fördert Kinder benachteiligter Familien aus vielen verschiedenen Nationen. Für jedes Kind wird ein individueller Förderplan entwickelt und von den pädagogischen Fachkräften besprochen und angepasst. Regelmäßig geführte Gespräche zwischen Fachkräften und Eltern ergänzen diese Maßnahmen. Durch enge Vernetzung mit Schulen, anderen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, den Gremien des Stadtbezirks Ramersdorf/Neuperlach, Kinderärzten, Psychologen, Logopäden, Ergotherapeuten und Ehrenamtlichen wird sichergestellt, dass die Unterstützung ihren Sinn und Zweck erfüllt und die Ressourcen der Kinder und der Familien optimal ausgeschöpft werden.

Die Fördermaßnahmen umfassen:

  • Gemeinsames, gesundes Mittagessen: Nach der Schule werden die Kinder verpflegt. Einmal pro Woche kümmern sich die Gruppen selbst um ihr Mittagessen – vom Einkaufen der Zutaten über deren Zubereitung bis zum gemeinsamen Einnehmen der Mahlzeit. Dabei lernen sie, mit Lebensmitteln achtsam umzugehen, bekommen die Grundlagen einer ausgewogenen Ernährung vermittelt und erwerben wichtige Alltagsfähigkeiten.
  • Intensive individuelle Nachhilfe: Durch gemeinsames Erarbeiten des Lehrstoffs, insbesondere durch Unterstützung beim Deutschlernen, sollen die Kinder und Jugendlichen Anschluss an die Anforderungen in der Schule finden. In kleinen Gruppen von elf Kindern werden die Hausaufgaben erledigt und individuelle Übungen durchgeführt – begleitet von zwei pädagogischen Fachkräften und einer Ergänzungskraft pro Gruppe.
  • Soziales Training: In einer Atmosphäre von Offenheit und Toleranz wird hier an einem sozialen Miteinander gearbeitet. So können beispielsweise durch Rollenspiele gesunde Streitkultur und friedliche Konfliktlösung trainiert werden.
  • Motorische Förderung: Durch Koordinationsübungen, viele Bewegungsangebote und gezielte Ausdauerspiele wird die Kondition der Kinder gestärkt und ihr gesamter Bewegungsapparat sowie die Körperwahrnehmung geschult. Im Untergeschoss des Dominik-Brunner-Hauses der Johanniter steht hierfür ein Bewegungsraum mit Kletterwand und Sportgeräten zur Verfügung.
  • Training von Alltagsaufgaben: Ob Zähneputzen oder Tischdecken, Einkaufen oder Anziehen – im Dominik-Brunner-Haus der Johanniter werden Fähigkeiten trainiert, die den Kindern helfen, den Alltag ihrem Alter entsprechend selbstständig zu meistern.
  • Musikalische Förderung: Ein wichtiger Bestandteil des Förderprogramms ist das Musizieren. Mit Carl-Orff-Instrumenten haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken und dabei auch Rhythmik zu lernen. Sie bauen ihre Konzentrationsfähigkeit aus und können durch Erfolgserlebnisse ihr Selbstwertgefühl steigern.

Darüber hinaus ermöglicht das Dominik-Brunner-Haus der Johanniter eine sinnvolle Freizeitgestaltung mit reichlich Bewegungsraum im Haus, auf dem Grundstück oder in der benachbarten Grünanlage. Auch der Stadtteil Ramersdorf soll kennen und nutzen gelernt werden. Des Weiteren umfasst die Förderung erlebnispädagogische Maßnahmen wie Klettern oder Reiten sowie Ausflüge und Wochenendfahrten.

Jugendarbeit
In zwei Gruppen fördern die Johanniter Jugendliche im Alter zwischen 10 und 14 Jahren bzw. 14 und 17 Jahren, damit sie die Grundlagen für einen guten Schulabschluss und Berufsausbildung erhalten. Jeweils zwei Sozialpädagogen und eine Ergänzungskraft pro Gruppe arbeiten mit den Kindern und Jugendlichen. Jede Gruppe verfügt über einen Lernraum, in dem jeder Jugendliche einen Einzelplatz hat. Für alle besteht die Möglichkeit, von einer Pädagogin engmaschig schulisch begleitet zu werden. Nach der Erledigung der regulären Hausaufgaben wird mit individuellem und am Lehrplan orientiertem Übungsmaterial gearbeitet. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Sprachförderung und die Bearbeitung von Teilleistungsschwächen. Ebenso werden Themen wie Lese-Rechtschreib-Schwäche, Dyskalkulie, Stottern, ADHS oder Prüfungsängste bearbeitet. Lernen, wie man lernt, bildet die Basis eines bewussten Wissens- und Kompetenzerwerbs und legt den Grundstein für lebenslanges selbstgesteuertes Lernen.

Bei den jüngeren Jugendlichen liegt der Schwerpunkt auf der sozial-emotionalen Förderung durch Sozialkompetenztraining und Body&Soul-Abendprojekte. Unser Ziel sind glückliche und selbstbewusste Kinder und Jugendliche, die ihr Leben schrittweise selbst in die Hand nehmen – wozu sie aber nur dann in der Lage sind, wenn sie ihre sozialen Kompetenzen erweitern, ohne die Integration in unsere Gesellschaft, vor allem in Ausbildung und Berufsleben, nicht gelingen kann. Empathiefähigkeit, Frustrationstoleranz und Selbststeuerung zählen dazu ebenso wie kommunikative Kompetenzen und Konfliktkompetenz.

Bei den älteren Jugendlichen richtet sich der Fokus auf Bewerbertraining, Praktikabegleitung, Ausbildungshilfe und Schulabschlüsse. Gemeinsam werden mögliche Ausbildungen analysiert und Anforderungsprofile abgeglichen, um so die Stärken der Jugendlichen herauszuarbeiten. Die Unterstützung reicht von Rollenspielen zur Vorbereitung erster Anrufe und Bewerbungsgespräche bis hin zur Hilfe beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen. Ziel ist es, die jungen Menschen zu motivieren, sich mutig, aber auch realistisch mit ihrer Berufswahl auseinanderzusetzen und den Übertritt in die Ausbildungsphase zu meistern.

Ausbildungsberatung
Gerade Auszubildende aus sozial benachteiligten Familien und mit Migrationshintergrund haben es oft besonders schwer.

Das Angebot der kostenlosen, niedrigschwelligen Ausbildungsberatung im Dominik-Brunner-Haus richtet sich an alle Personen, die sich auf der Suche nach einer geeigneten Ausbildung befinden, oder einfach Fragen zum Ausbildungssystem in Deutschland haben. Auch Auszubildende die bereits in Ausbildung sind werden bei Bedarf eng und intensiv begleitet.

Es werden vor allem Jugendliche und Heranwachsende bis 21 Jahre mit geringen Chancen am Arbeitsmarkt fachlich beraten. Aber auch erwachsene Personen mittleren Alters mit Migrationshintergrund gehören zur Zielgruppe. Ihnen soll der Start in das Berufsleben ermöglicht oder erleichtert werden.

Der Ansatz der Ausbildungsberatung ist systemisch, ressourcen-, prozess- und lösungsorientiert. Zahlreiche Methoden und Elemente aus der Sozialpädagogik, des Sozialtrainings, der Berufspädagogik, der Krisenintervention sowie des Coachings finden Anwendung in den Gesprächen. Ein besonderes Ziel der Beratung ist die Stärkung der Ratsuchenden, um eine geeignete Ausbildung zu finden uns die Eigenständigkeit in der Ausbildung und im darauffolgenden Berufsleben zu steigern.

Im Dominik-Brunner-Haus der Johanniter begleitet eine Erziehungswissenschaftlerin Azubis aus den Stadtteilen Ramersdorf und Perlach aber auch Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Lehrkräfte. Gemeinsam mit allen Beteiligten sucht die Expertin nach Lösungen für Probleme im Betrieb oder bei Lernschwierigkeiten, sie unterstützt aber auch bei persönlichen Fragen und berät Familienmitglieder