Virginia Ohlmann

Gleichgültigkeit kennt Virginia Ohlmann nicht. Die 17-jährige Schülerin aus Anzing gehört zu jenen Menschen, die genau wahrnehmen, was in ihrem Umfeld passiert, die zugewandt sind und hinschauen. Sie handelt, ob als Zeugin einer Sachbeschädigung, bei einem Verkehrsunfall oder –wie im Januar dieses Jahres- als ein Mann auf einem vollen Bahnsteig einen anderen attackierte.

Virginia kam von Nachmittagsunterricht in der Realschule und wollte im Münchner Vorort Poing in den Bus an der S-Bahn steigen, als sie auf eine Auseinandersetzung auf dem Bahnsteig aufmerksam wurde. Ein Mann schlug auf einen anderen mehrfach mit der Faust ein. Virginia zögerte nicht lange, schrie den Angreifer an und forderte ihn auf, von dem anderen abzulassen, der auch schon verletzt war und blutete.

Gleichzeitig wählte sie den Polizei-Notruf. Während die Beamten sofort eine Streife losschickten, ging Virginia mit einigem Abstand hinter dem Angreifer her bis zu dessen Wohnung. Inzwischen war auch die Polizei vor Ort, und Virginia konnte den Mann als den Schläger vom Bahnsteig identifizieren. Er wurde festgenommen.

Die Polizei in Poing hat die 17-Jährige für ihr couragiertes Verhalten geehrt und betont, sie sei ein Vorbild für Zivilcourage. Erwachsene am Bahnsteig hätten die Attacke zwar bemerkt, aber nicht gehandelt. Respekt und ein großes Lob für Virginia Ohlmann.